Es geht wieder an den Mauersee in das Feriendorf Mamry

Es ist Donnerstag. Nun geht es schon fast los, mal wieder steht das Thema Tasche packen an. Dachträger ist schon montiert, Dachbox ist auch drauf. Diesmal kommen noch die Fahrräder mit. Das Gepäck ist eigentlich immer zu viel und selbst das Foto- und Angelzeug ist immer mehr als genug dabei. Schluß damit – diesmal etwas weniger einpacken. Reduce to the Max. Oder zu deutsch, nur das notwendigste mitnhemen.Angefangen beim Fotoequipment. Kamera, 24-105mm, 135mm Festbrennweite, 28mm Festbrennweite, Ladegerät, Speicherkarte, Akkus, Kartenleser und Stativ – muss reichen.

So wenig hatte ich noch nie dabei

Zwischendurch mal einen Blick auf die Karte werfen und bei booking.com nach einem Hotel oder Appartment suchen. Als Ergbenis gibt es dort genug Angebote auf dem Weg zu passenden Preisen. Diese sind so um die 100€/ Nacht für 3 Personen mit Frühstück – vielleicht in Torun? Sobald wir in der Nähe sind können wir das adhoc buchen. Das haben wir die vergangenen Jahre auch so gemacht. Dann sind es noch weniger als 500km bis Samstag Nachmittag. Ab dann können wir in unserem Domizil aufschlagen, wenn alles gut geht und wir keinen Stau haben. Das würde passen. Wie letztes Jahr.

Unsere Tour – Knapp 1.200km
Quelle: Google Maps

Anreise

Eigentlich sollte es ja schon nachts losgehen. Da wir aber so gut geschlafen haben sind wir erst gegen 7 Uhr wirklich los gekommen. Wie im letzten Jahr machen wir wieder einen Zwischenstopp in Torun. Unterwegs haben wir ein Appartement herausgesucht in dem auch Frühstück angeboten wird. Die Fahrräder haben wir vom Auto in die Garage transportiert und dort festgebunden. Jetzt wird ein bisschen ausgeruht, eine angenehme Dusche und dann geht es in die Stadt.

Rundblick durch das Apartment

Tolles Konzept von dem Hotel. Ein Apartmenthaus mit Code Schlössern und einem super Café im Erdgeschoss. Die Rezeption ist telefonisch erreichbar und reagiert prompt. Das Frühstück ist übrigens außergewöhnlich gut.

Panoramablick von der Dachterrasse

Zum Abendessen heute viel die Wahl auf japanisch. Ein Blick in TripAdvisor verschaffte den entsprechenden Überblick und die Wahl fiel auf Dom Sushi.

Teil 2 der Anreise

Reisebericht

Ankunft

Nach ca 14 Stunden Autofahren sind wir jetzt angekommen. Alles wie gewohnt. Begrüßung recht herzlich und wir haben zugesehen das Auto leer zu räumen. Morgen früh um 11 Uhr ist die offizielle Begrüßung. Nachher müssen wir noch einkaufen und dann beginnt der echte Urlaub. Mit dem Wetter haben die sich hier richtig angestellt. Es ist 29 bis 30° und minimale Bewölkung. Zwischen den Häusern geht ein angenehmer Wind und im Schatten kann man es super aushalten.

Tag 1 bis Tag 2

Der Samstag war noch mit einigen organisatorischen Dingen belegt. Einkaufen gehen und erst einmal das grundsätzliche beschaffen war eines davon. Obwohl in Polen, wie auch in Deutschland, die Hygienemaßnahmen wegen Corona in Kraft sind, wird es hier spürbar lockerer gehandhabt. In dem großen Lidl Einkaufsmarkt gab es doch einige die auf die Maske verzichtet haben.

Den Abend haben wir nichts weiter unternommen. Irgendwie waren wir auch einfach platt. Nach einem leckeren Abendessen bei uns im Restaurant ging es dann erst einmal ins Bett.

Blick auf das Restaurant

Sonntag Morgen nach dem Frühstück ist obligatorisch für die Anreisenden die Begrüßung angesagt. Auch wenn es ausschließlich Wiederholungsgäste sind gab es doch ein paar Updates zu organisatorischen Dingen und auch zur Situation hier in Polen und hier vor Ort. Das Thema Coruna spielt auch hier eine signifikante Rolle. Auch wenn die Inzidenz Werte hier nicht so hoch sind, vermutlich weil auch die Test nicht so intensiv durchgeführt werden wie in Deutschland, gelten ähnliche Regeln wie in Deutschland. Prinzipiell ist auf einen Mindestabstand zu achten und auch wenn andere keine Maske tragen sollte man es für sich selbst entscheiden und doch besser tun. Im Verlaufe des Abends wird uns das noch bewusst als wir Steinort essen gehen waren.

Am Vormittag habe ich die Zeit genutzt und eine erste Runde mit dem Fahrrad gedreht. Dabei hatte ich gleich eine Begegnung mit der Polizei. Ich bin wohl nicht an der richtigen Stelle über die Straße gefahren und habe so einen anderthalb minütigen Vortrag bekommen, allerdings auf polnisch und ich habe kein Wort verstanden. Die Situation war aber irgendwie eindeutig und so hat Gestik und Mimik zum Verständnis gereicht und damit war es auch gut.

Das Ritual morgens zum Sonnenaufgang schwimmen zu gehen habe ich beibehalten. Das Wasser ist angenehm warm und die Stimmung um diese Zeit ist bombastisch.

Es ist sehr gut dass viele Leute mit Urlaub lange schlafen in Verbindung bringen. Wenn alle morgens um diese Zeit schwimmen gehen würden wäre der Reiz verloren.

Highlight des Tages war dann die abendliche Radtour um den Mauersee. Es hat eine Weile gedauert bis wir losgekommen sind und auch die eine und die andere Diskussion dazu gegeben aber als wir unterwegs waren, war alles gut und es sollte noch besser werden.

Ursprüngliche Idee war einfach mal in den Ort zu fahren und dann wieder zurück, also nicht mehr als 10-12 km. Im Ort angekommen haben wir noch einmal bei dem dort stattfindenden Volksfest zugeschaut. Irgendwie sind wir dann weiter gefahren und hatten uns dann doch entschieden nach Steinort zu fahren. Auf diese Art und Weise konnten wir Marvin seine potenzielle Trainings Runde um den See festlegen.

Unser Abendessen gab es dann in besagter Fischbude. Also von Corona hat hier wirklich keiner was gehört. Zumindest erweckt es den Eindruck. Das ist so ein Beispiel wo jeder selber für sich darauf achten muss wie weit er welche Maßnahmen umsetzt.

Das Essen hier ist allerdings absolut mega. Selbst die Chicken Nuggets sind so gut dass sich wirklich jede Fast-Food-Kette dahinter verstecken muss.

Für den kleinen Appetit bietet sich hier die Fischsuppe an. Dazu gibt es eine Reihe von Beilagen die man zusätzlich bestellen kann.

Kurz bevor es dunkel wurde waren wir dann wieder zurück in unsere Wohnung. Die ganze Runde beträgt 40 km und lässt sich gut in knapp zwei Stunden fahren.

Tag 3 bis Tag 5

Das Wetter ist richtig sommerlich. Für viel Bewegung ist es zu warm und einfach im Liegestuhl relaxen ist etwas Feines. Der Greenkeeper der Anlage mäht den Rasen und der Bauer mäht das hohe Gras auf dem Feld. Das lockt diverse Vögel und auch einige Störche an. Diese stolzieren herrschaftlich über das Feld. Zwei Raubvögel nutzen die Gelegenheit zur Futtersuche.

Am Abend gibt es einen Shopping Ausflug zu Biedronka. Es sind nur ein paar wenige Dinge zu besorgen und deswegen kann die Strecke auch mit dem Fahrrad gefahren werden. Bei der Gelegenheit schaue ich gleich noch mal wo der Fahrradweg  um Wegozerwo (Angerburg) herumführt. Wieder zurück ist genau die richtige Zeit um der Bar einen Besuch abzustatten. Mit ein zwei Gläschen Weißwein lässt es sich schon viel besser schlafen.

Hafen von Wegorzewo

Mit dem Fahrrad unterwegs sein ist schon praktisch. Es entfällt komplett die Parkplatzsuche. Man kann direkt bis zum Geschehen fahren.

Das Dienstag Abend stattfindende Grill Event mit dem gesamten Camp war wieder sehr kommunikativ. Es ist eine gute Gelegenheit die Nachbarschaft kennenzulernen und sich gut zu unterhalten. Das hervorragende Essen sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Die Küche hat einen guten Job gemacht nach dem Essen gibt es wie immer eine Wodka Verprobung und die ist wie erwartet sehr spassig.

Die folgenden Tage sind wir schwerpunktmäßig wirklich Fahrrad gefahren. Wir haben es geschafft einige Touren herauszusuchen und diese dann mit dem Rad abzufahren. Dabei haben wir auf Touren in komoot aber auch auf Prospektmaterial zurückgegriffen.

Die weiteste Tour bis dato war um den Mauersee. Die Tour mit der schlechtesten Wegstrecke war die zur fertiggestellten Schleuse. Mit dem Mountainbike ist das nicht ganz so schlimm, mit dem Trekkingrad oder mit dem Rennrad wird es zunehmend schlechter.

Die Schleuse hatten wir vergangenes Jahr schon einmal mit dem Auto besucht und hatten dort die Gelegenheit über den Garten eines Einwohners intensiver uns die Schleuse anschauen zu dürfen. Da wir dort schon einmal waren haben wir jetzt nur noch einmal geschaut ob es dort etwas Neues gab. Auf dem Rückweg sind wir am Kanal entlang gefahren. Dies war ein recht schmaler Weg bei dem es auf der linken Seite steil bergab ging und rechts direkt in den Kanal. Mit den entgegenkommenden Fußgängern war es manchmal recht eng. In den Waldgebieten sollte man nicht unbedingt stehen bleiben, die Mücken können recht aggressiv sein.

Manche Strecken muss man aber auch mit dem Auto machen. Unser Trip nach Lötzen ist mit dem Fahrrad zwar nicht zu weit aber erfahrungsgemäß gehen wir hier auf Shoppingtour und das ist mit dem Fahrrad unpraktisch. Ansonsten liegt es mit ca. 40 km oneway noch in der täglichen Schlagdistanz.

Hinweis

Wer mit dem Auto hier unterwegs ist sollte die Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten. Insbesondere in geschlossenen Ortschaften gilt oftmals Tempo 40 km pro Stunde. Die Damen und Herren von der Verkehrspolizei stehen oftmals mit der Radarpistole nicht einsehbar und kontrollieren dieses auch.

Ein ganz besonderes Highlight ist immer die Rückenmassage bei Anna. Die Kommunikation ist immer schwierig und lustig zugleich aber mit Händen und Füßen ist schnell geklärt worum es geht. 30 Minuten unter ihren Händen ist wirklich Gold wert und spätestens ab der zweiten Session spürt man die Verbesserung.

Cappuccino in Lötzen (Gizyko)

Lötzen ist eine etwas größere Stadt. Hier gibt es diverse Shoppingcenter und auch den größten Yachthafen in der Region. Der Yachthafen ist der Kernpunkt eines großen Wassersportzentrum.

Auf Shopping-Tour lässt sich hier so manches Schnäppchen jagen. In den letzten Jahren, sowie auch in diesem Jahr, steht das Thema T-Shirts auf dem Programm. Diese sind erheblich günstiger und qualitativ gute Ware lässt sich zu sehr günstigen Preisen erwerben.

Tag 6 bis Tag 9

Zwischenzeitlich waren wir auch auf dem Mauersee mit einem Jollenkreuzer unterwegs. Diesen haben wir bei Segellehrer Robert ausgeliehen.

Hinweis

Thema Internetzugang und Datenvolumen. Die vergangenen Jahre haben wir hier immer eine Prepaid SIM Karte gekauft. Das machen immer noch sehr viele allerdings haben wir dieses Jahr darauf verzichtet da wir durch ein Vertrags Update ausreichend Datenvolumen auch im Ausland haben. (10, 45GByte) Sollte die Geschwindigkeit einmal nicht so gut sein ist es empfehlenswert den Netzbetreiber zu wechseln. Bei Vodafone stehen, Stand heute (07-2021) vier große Netzbetreiber zur Auswahl.

Das war ein schöner Trip an dem Tag. Wir hatten Windstärke 2 bis 3Bft, manchmal bleibt der Wind auch komplett weg. Es ging morgens gegen 11 Uhr los in Richtung Ogonki. Leider haben wir unser Ziel nicht ganz erreicht und haben stattdessen einen gut besuchten Campingplatz mit Yachthafen angesteuert. Nach einer Erfrischung ging es wieder zurück. Mit achterlicher Wind war die Rückfahrt deutlich schneller.

Am Abend gab es dann noch ein gemütliches Beisammensein mit anderen Gästen beim Abendessen.

Tag 10 bis Tag 14

Neben den ganzen Aktivitäten ist es auch wichtig einmal einen Tag lang gar nichts zu tun. Zeit zum Lesen und einfach nichts tun. Auch das ist etwas, das im Alltag zu kurz kommt. Im Urlaub hingegen sollte das möglich sein.

Bei der Gelegenheit ergab sich über das Thema Moskitos nachzudenken. Die kleinen Biester können ziemlich nervig werden und sind nachtaktiv. Wo und wann, wenn nicht hier, hat man die Gelegenheit Experimente auf dem Gebiet der Moskitoabwehr durchzuführen. Dazu muss man wissen, nicht das Licht zieht die kleinen nervigen Tierchen an, sondern Geruchsstoffe und vor allem CO2.

Die Falle wird ganz einfach gebaut. Eine Wasserflasche wird auseinander geschnitten. Das mittlere Teil entfernt und dann den oberen Teil andersherum in die Flasche einstecken. Der untere Teil wird mit einer Flüssigkeit aus Wasser, Hefe, Zucker und einem Tropfen Spülmittel gefüllt. Die Hefe mit dem Zucker erzeugt den Reizstoff CO2, die Moskitos fliegen durch den Trichter zu der Flüssigkeit und der Tropfen Spülmittel sorgt dafür dass diese Tierchen ertrinken. Das Spülmittel entfernt die Oberflächenspannung und damit können die Moskitos auf dem Wasser nicht mehr spazieren gehen. Soweit die Theorie, welche in einigen YouTube Videos nachgelesen werden kann. Vielleicht haben wir am Ende des Urlaubs ausreichend Praxiserfahrung und können das hier dokumentieren.

Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf habe ich die Gelegenheit genutzt eine weitere Tour mit dem Fahrrad zu machen. Ich bin etwas Richtung Westen auf dem Fahrradweg gefahren und hatte dann das Glück, das aufziehende Gewitter und den Regen im Ort Srokowo abwarten zu können. Auf die Art und Weise bin ich quasi dem Gewitter hinterher gefahren und hatte ein fantastisches Lichterspiel.

Flächenkarte der gemachten Touren. 7 Touren 194km

Mitten in der Nacht hatten wir noch ein ganz besonderes Gastspiel. Im Badezimmer hatte sich eine Fledermaus verirrt. Es hat ein paar Minuten gedauert bis wir Sie überzeugen konnten das Haus in die Freiheit wieder zu verlassen. Ich glaube der kleine Flattermann hatte einen riesen Schreck bekommen.

Abreise

Anders als in den letzten Jahren haben wir dieses Jahr einmal darüber nachgedacht ohne Übernachtung nach Hause zu fahren. Und genau so haben wir es getan. Abends gegen 21 Uhr haben wir noch etwas gegessen und sind dann nach der Verabschiedung gegen 22 Uhr aufgebrochen.

Die Fahrt war relativ stressfrei. Der Routenplaner sagte für die ca 1200km tagsüber 14 bis 16 Stunden voraus und in der Nacht zehn bis zwölf Stunden. Mit circa zwei bis drei Stunden Pause sind wir 14 Stunden unterwegs gewesen. Die Pausen haben wir genutzt um hier und da ein kleines Schläfchen zu halten. Diese Alternative hat nicht nur den Vorteil schneller zu Hause zu sein sondern spart auch noch eine Übernachtung und ca 1,5 Tage die als Wochenende verbleiben. Prinzipiell müsste dieses auch für die Anreise funktionieren.

Nachdem das Auto ausgeräumt wurde wird jetzt noch ein kleiner Mittagsschlaf gemacht um das Schlafdefizit zu kompensieren.

Tips

  • Einkaufen kann man sehr gut bei LIDL in Wegorzewo aber auch bei Biedronka
  • T-Shirts kaufen (Marke DIVERSE): Im Zelt am Hafen von Wegorzewo. Rabatte beachten!