Einleitung

Unser diesjähriger Segeltörn beginnt in Flensburg. Es war ein wenig bangen um unseren Termin. Eine Zeit lang war gar nicht klar, ob bedingt durch Corona unser Törn überhaupt stattfinden kann. Da ich Diesen Beitrag nun schreibe findet er statt.

Unser Schiff, eine Segelyacht der Marke Bavaria 51, haben wir über eine Agentur bei Mola Yachting gemietet. So auch wie die letzten drei Jahre.

Dieses Jahr ist aber besonders. Die Übergabe hat erheblich länger gedauert als die vergangenen Jahre. Mola Yachting musste an dem Tag 50 Yachten abnehmen und wieder übergeben. Das dauert seine Zeit.

Bei der Übergabe stellte sich heraus dass unsere Segelyacht nicht so gut in Schuss war wie die vergangenen Jahre. Bei der Überprüfung des Roll Segels hatten wir Weit mehr als eine Stunde Arbeit, weil unsere Vormieter nicht in der Lage waren das Segel sauber einzurollen. Dann funktioniert das Bugstrahlruder nicht und am nächsten Tag haben wir festgestellt, bei dem Kartenplotter funktioniert die Detailansicht nicht. Damit ist der Plotter für uns unbrauchbar. Eine Segelyacht der Größe 50 Fuß ohne Bugstrahlruder zu fahren ist auch eine spannende Herausforderung.

Tag 1 – Flensburg::Sonderburg

Der erste Reisetag führt uns nach Dänemark, nach Sonderburg. Dort werden wir in der Marina, nicht im Stadthafen anlegen. Aufgrund des fehlenden Bugstrahlruders haben wir dem Hafenmeister eine Mail gesendet. Darin haben wir unser kommen angekündigt und er hat uns als Antwort einen Platz zugewiesen. An diesem Platz kann man sehr gut längsseits anlegen und das klappt auch wie geplant.

An dem Abend gehen wir noch in die Stadt. Bei einem italienischen Restaurant treffen wir die gesamte Crew und wir bestellen Abendessen. Das Essen ist so lala. Es hat satt gemacht und ganz schlecht war es auch nicht.

Wieder zurück an Board steht noch die Buchführung an, Logbuch schreiben. Irgendwie sind alle Platt, so viel frische Luft tut gut aber erschlägt auch irgendwie. Auf dem Weg nach Sonderburg haben wir festgestellt das an unserer Lotte noch ein paar Dinge nicht so gehen wie es soll. Der Kartenplotter zeigt keine Details. Das bedeutet wir navigieren mit Karte und Handy App. Eigentlich ist Karte das Normal und Kartenplotter die Hilfe – die letzten Jahre hat sich das wohl anders entwickelt. Naja – wir bekommen das schon hin.

Tag 2 – Sonderburg::Assens

Von Sonderburg aus geht es durch 2 Brücken und dann steht viel Platz zum segeln zur Verfügung. Doch zuerst mal zu der Brücke in der Stadt. Hier ist zu beachten, diese hat bestimmte Öffnungszeiten. Wir müssen etwas warten aber pünktlich macht sie auf und wir fahren durch. Die nächste Brücke ist 33m hoch und sollte passen. Jetzt wissen wir es passt. Bei der Durchfahrt kann man es nicht sehen. Man muss sich darauf verlassen zu wissen wie hoch der Mast ist und dann einfach auf die Daten vertrauen.

Nachdem wir entlang der Tonnen durch den „Als Sund“ sind, geht es an das Thema Manöver fahren. Maik, unser Neuzugang, wird unterwiesen und nach einigen „Wenden“ hat er es drauf. Dabei entsteht auch „Gut gemacht Jungs„. Das wird uns dann wohl den Törn über noch begleiten

Gut gemacht Jungs

Diese drei magischen Worten werden und wohl diese Woche noch begleiten …

Tag 3 – Assens:Middlefart

Auch nach Middlefart habe ich wieder eine EMail geschrieben. Leider habe ich von dem Hafenmeister hier keine Anwtort erhalten. Laut Hafenhandbuch hat die Marina ausreichend Gastliegeplätze und auch solche die mit wenig rangieren anzufahren sind. Wir steuern Middlefart an und haben Glück, es sind ausreichend Plätze vorhanden. Die Anlegemanöver klappen mit dieser Crew recht gut und jeder weiss was zu tun ist.

Lotte liegt prima am Ende vom Steg

Nachdem Lotte eingeparkt ist gibt es erst einmal einen Anleger. Es ist früh am Tag, 13.30 Uhr und das Wetter ist recht schön. Ich werde mal etwas Schlaf nachholen und dann mal an die Webseite gehen und ein paar Bilder zusammensammeln die bisher entstanden sind. Heute Abend ist ein Barbeque angesagt, wir werden also grillen.

Auf dem Weg hatten wir mehrmals die dänische Marine gesehen. Auch gestern waren sie unterwegs. F543 ist auch als „HDMS Ertholm“ bekannt. Wie man sieht ist es militärische Nutzung, Navy-Patrol und hat die Abmessungen 29x7m. Es ist also recht klein. Von diesen Booten, der sog. HOLM Klasse gibt es nur 6 Stück. Diese haben ca. 1.000 PS. Gesterern haben wir das Schwesterschiff die F544 gesehen.

HDMS Ertholm

So ganz nebenbei, der Präfix HDMS bei dem Schiff bedeutet übrigens „Hans/Hendes Dansk Majestæt Skib“ also quasi identisch wie HMAS xxxx bei den Australiern.

Tag 4 – Middlefart:Aerosund

In diesem Hafen sind wir das erste Mal. Am Kopf des Steges ist ausreichend Platz für uns festzumachen. Bis jetzt haben wir Glück und konnten auf das Bugstrahlruder problemlos verzichten. Sowohl unsere Anleger als auch die ablege Manöver verliefen bisher in aller Ruhe und sehr problemlos.

Hier im Hafen blieb sogar etwas Zeit um den Ort anzusehen und in einem Hotel Kaffee und Kuchen zu genießen.

Lotte im Hafen von Aerosund

Besonders gut in diesem Hafen waren die sanitären Anlagen. Für meine Begriffe spielt die Qualität der Infrastruktur eine große Rolle bei dem wohlfühl Faktor. Genau das ist hier im Hafen gegeben.

Tag 5 – Aerosund:Gelting

In Gelting haben wir an der Mole festgemacht. Der Fähranleger wird nicht mehr verwendet und eignet sich gut für größere Schiffe. Außerdem ist hier die Tankstelle und hier zu tanken bedeutet kein Stress in Flensburg zu haben.

Sonnenuntergang in Gelting

Ein weiterer Grund in den Hafen von Gelting zu fahren ist das leckere Essen. Etwas abseits, ca 20 Minuten zu Fuß, liegt das Strandhaus. Wenn man hier ist, sollte man hier auf jeden Fall essen gehen. Genau das haben wir auch getan, es war wieder mal sehr lecker.

Ein Wort zu den sanitären Anlagen. Diese sind sehr sauber und großzügig angelegt. Wenn man den Hafenmeister verpasst muss man irgendwie schauen um an den Code für den Zugang zu gelangen. Wir haben einfach ein paar Segler vor uns gefragt. Anders als in dänischen Häfen gibt es hier keinen Automat wo man bezahlen kann. Etwas nervig sind die Duscharmaturen, diese muss man permanent gedrückt halten. Es fehlt eigentlich die dritte Hand.

Tag 6 – Gelting:Flensburg

Unsere letzte Tour für diese Woche. Wir wollen versuchen heute das Boot noch abzugeben und damit das Chaos bei der Übergabe zu entzerren.

Nach dem Tanken geht es los. Die See ist recht ruhig und wir haben einen guten 4er Wind. Unsere Lotte läuft gut mit mehr als 8 Knoten.

Unser letzter Tag der Reise

Es wird ein schöner Segeltag. Wir werden selbst durch die Förde komplett segeln. Erst kurz vor der Marina machen wir den Motor an. Ein letztes Anlegemanöver, rückwärts in die Box, gut gemacht Jungs!

Die Abgabe der Yacht findet leider doch erst Samstag statt, dafür aber um kurz nach acht.

Ein letztes Mal geht es in die Stadt. Zum Abendessen in die Hafenküche. Ist schon etwas besonderes.

Samstag morgen übergeben wir das Schiff, geben Flaschen ab, Frühstücken, noch ein wenig im dänischen Supermarkt shoppen und ab nach Hause. Vorbei ist eine erlebnisreiche Woche mit viel Spaß, neuen Erlebnissen, ein wenig Seemannsgarn und SY Lotte.


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