(JUNI2020) Und wieder geht es in die Masuren. Genau genommen ist es das dritte Mal dass wir uns in dieses Gebiet aufmachen. Das gefällt uns einfach so sehr, dass wir unseren Vorsatz nur einmal an einen Ort zu fahren komplett überworfen haben.

Blick vom Balkon auf den Mauersee

Dabei war es gar nicht so sicher ob wir überhaupt fahren können. Das Thema Coronavirus hat uns bis kurz vor die Abreise beschäftigt. Mit dem Vorfall im Kreis Gütersloh sind in einigen Bundesländern Regeln in Kraft getreten die Reisenden aus dem Kreis Gütersloh die Übernachtung schwer gemacht haben. Wir haben vorsichtshalber noch einen Test gemacht der für uns alle auch Gott sei Dank negativ ausgefallen ist. Zwingend notwendig ist dieser für Polen nicht aber Er bietet Gewissheit und vielleicht auch ein bisschen Sicherheit. So eine Art out of jail Ticket. Auch wenn dieses vielleicht nur im Kopf notwendig ist.

Testergebnis

Doch kommen wir mal zu unserer eigentlichen Reise. Wir sind Freitag morgen Gegen 7 Uhr losgefahren und sind ohne irgendwelche Staus in Frankfurt Oder über die Grenze gefahren. Am ersten Rastplatz haben wir schon gemerkt dass das Thema Corona in Polen scheinbar nicht so dominierend ist wie in Deutschland. Es gibt zwar Hinweisschilder auf Mindestabstände und Masken aber die Auslegung scheint hier deutlich lockerer zu sein. Dieses bestätigte sich allerdings auch am Abend als wir in Torun angekommen waren und noch einmal einen Rundgang durch die Altstadt gemacht haben. Es scheint schon fast wie früher zu sein.

Irgendwo auf der Höhe von Posen haben wir noch einmal im Navi die unterschiedlichen Routen gecheckt. Wir haben uns dann für die kürzeste Route entschieden, welche weniger Autobahn und mehr direkt den Weg zum Ziel verfolgt. Auf diese Art und Weise sind wir überhaupt auf den Ort Torun gekommen. Zur Übernachtung suchen wir immer spontan ein Hotel in einem der Buchungsportale. Zur Auswahl stand ein Hotel in Torun. Der Preis, die Ausstattung war super und so erfolgte die Buchung. Ein Anruf bei meiner Mutter zwecks geschichtliche Hintergründe zur Stadt Torun brachte noch ein paar wissenswerte Hintergründe ins Spiel. Torun muss wohl bekannt sein für ein besonderes Gebäck ähnlich wie die Aachener Printen.

Etappe 1

Am Morgen haben wir uns dann die Stadt angesehen. Natürlich haben wir auch ein paar Kekse gekauft. Dann mussten wir aber los denn unser eigentliches Ziel ist noch 300 km entfernt.


Als es dann auf die Autobahn ging haben wir uns durch einen Tauben Transporter so irritieren lassen, so dass wir in die falsche Richtung gefahren sind. Dieser kleine Fehler hat uns einen Umweg von 30km beschert und eine Stunde Verzögerung. Danach verlief aber alles reibungslos und Um 18 Uhr kamen wir an unserem Ziel an.

Unser Haus #7

Der Check-In war vertraut und der Situation angemessen auf Abstand. Da wir uns hier ja nun schon auskennen wurden wir nur mit einem kurzen Update versorgt. Nach dem Einzug sind wir noch in die Stadt gefahren und haben den jetzt fertigen Lidl Supermarkt gestürmt. Dann gab es einen Spaziergang und ab ins Bett.

Yes, I did it again! Swimming in the early morning.

Es ist faszinierend. Gegen 3:15 Uhr bin ich wach geworden weil es hell wurde. Lange Rede kurzer Sinn, auf geht’s zum Schwimmen. Das war herrlich und erstaunlich warm. Auf dem Weg dorthin sind mir zwei Rehe über den Weg gelaufen. Das kam denen wohl ziemlich komisch vor und so haben sie das Weite gesucht.

Danach geht es wieder ins Bett und es wird geschlafen bis 9 Uhr. Um 11 Uhr ist die Infoveranstaltung und dann schauen wir wie es weitergeht.


Wie zu erwarten ging es bei der Infoveranstaltung unter anderem um das Thema Corona. Einschränkungen gibt es nur wenige. Oberstes Gebot ist Abstand halten. Wir haben die eine und die andere Aktivität gebucht, viele Dinge sind uns aus dem letzten Jahr noch vertraut. Im Laufe des Tages waren wir in Wegorzewo noch einmal beim Lidl um die restlichen Sachen einzukaufen. Der Lidl wurde letztes Jahr angefangen zu bauen. Jetzt ist er fertig. Hier gibt es wirklich alles was man im Urlaub so braucht.

Den Rest des Tages haben wir mit relaxen und Spazierengehen bei herrlichem Wetter verbracht. Abends waren wir im Restaurant hier in der Anlage. Hier gibt es typisch polnische Hausmannskost zu vernünftigen Preisen. Im Garten kann man sehr schön sitzen, das ist sehr angenehm. Nach dem Essen gab es noch einen Spaziergang kurz vor dem Sonnenuntergang. Die Tage hier oben sind übrigens länger als bei uns in Schloß Holte. Das macht sich insofern bemerkbar dass es hier nur eine kurze Phase gibt wo es wirklich richtig dunkel ist.

Abendspaziergang

Nebenbei bemerkt, jawohl, ich war wieder schwimmen nachts. Und ich habe keine Schlafstörungen. Es ist toll bei Sonnenaufgang.

Machen, nicht quatschen!

Wie durch den Wetterbericht angekündigt Gab es heute morgen ein paar Schauer. Die Zeit war ideal um alle Vorbereitungen für den Internetzugang hier zu klären. Benötigt wird ein altes Handy und natürlich eine SIM-Karte. Das alte Handy haben wir vorsichtshalber schon mal mitgenommen. Die SIM-Karte bekommt man in einem der vielen Telefonläden. Wir haben gute Erfahrung mit dem Anbieter plus gemacht. Für 15 Zloty bekommt man eine Sim Karte mit 30 GB Datenvolumen. Da das Handy was wir als Hotspot verwenden zwei Sim Karten Plätze hat kann es auch gleich mit 2 Simkarten bestückt werden. Mit 60 Gigabyte kommt man erst einmal ein paar Tage aus. Prinzipiell ist das mit den SIM-Karten ganz einfach. In den Handyladen gehen, Starterpaket kaufen, registrieren und aktivieren lassen, los geht es. Bei uns hatte der Handyladen leider keine Starter Packs mehr vorrätig und so mußte ich in Supermärkten oder Tankstellen prüfen ob es dort noch welche gibt. Nicht vergessen, die müssen registriert und aktiviert werden und das wiederum geht am besten im Handyladen. Hat man bereits ein Gerät beim Anbieter plus registriert, so sollte das auch per SMS gehen. Hat allerdings bei mir nicht richtig funktioniert. Deswegen, im Handyladen ist am sichersten und auch am einfachsten.

Die die SIM Karte im Handyladen registrieren und aktivieren zu lassen ist die sicherste Methode. Wenn etwas nicht klappen sollte kann man es gleich hier klären.

Plus starterpack

Danach einfach in dem alten Handy den Hotspot konfigurieren und los geht es mit dem im Internet surfen. Jetzt ist aber das Wetter wieder besser und nun geht es an die Luft. Wir werden jetzt mal zu Fuß zum anderen Yachthafen gehen.

Los geht es zu Fuß die ca 2,5 km lange Strecke in Richtung Holiday Resort „Marina Kętrzyńska“. Dort befinden sich ebenfalls Häuser die gemietet werden können und ein Yachthafen. Wir wandern entlang der Straße und kommen an dem nördlichsten Teil des Mauersees vorbei. Fahrradfahren ist hier ein beliebtes Thema. Es gibt mehrere 100 km gut ausgebaute Fahrradwege. Die Schilder hier zeigen Ziele und Entfernungen. In der Marina angekommen stellen wir fest das hier sehr wenig Betrieb ist. Eigentlich müsste hier Aufgrund der Saison alles voll sein. So trinken wir etwas und essen ein Eis. Danach machen wir uns wieder auf den Rückweg. Mit dem Wetter haben wir es gut abgepasst. Heute ist leider wenig Sonnenschein und hier und da haben wir einen Regenschauer.

Bei dem Hinweisschild auf die Bunkeranlagen und auf das Bernsteinzimmer mussten wir etwas schmunzeln. Das Bernsteinzimmer ist nur ein Nachbau und eigentlich das Eintrittsgeld nicht wert. Der Spaziergang war aber ganz schön und jetzt geht es in unserem Camp ins Restaurant zum Essen.


Das war ein toller Grillabend. Polnische Vielfalt an Wurst, Fisch und Gemüse, sowie Salate. Abschließend noch die unterschiedlichen Wodka Variationen mit etwas Hintergrundwissen. Gegen 1 Uhr wurden dann die letzten Kinder vom Lagerfeuer eingesammelt.

Wodka nach dem Essen

Pünktlich 3.15 Uhr meldet sich meine innere Uhr. Time for swimming. Es ist bereits hell, Gesang vom Yachthafen schallt herüber. Die Segler wissen wie man feiert – brauchen die kein Schlaf? Ich schon, schreib den Satz noch zu Ende , update des Textes und dann wieder ab ins Bett. 4.12 Uhr

Das Wetter ist so „la la“, mal ein wenig Sonne und auch mal Regen. 14 Uhr machen wir uns auf den Weg Bekannte die mit dem Wohnmobil hier auf dem Campingplatz sind zu besuchen. Ein schöner Spaziergang über Felder und am See entlang. Wir quatschen viel, die Kids fahren Boot und/ oder angeln. Abends grillen wir und nach dem Regenschauer geht es wieder zu Fuß zurück. Es gibt noch einen Regenbogen zum Abschluss. Das Tagesziel an Schritten ist deutlich überschritten – gut so!


Unser Ausflugsziel heute sollte Schloss Jäglack werden. Das ist ca 20 km von uns hier entfernt und laut Google Maps sehr sehenswert. Als wir dort angekommen sind mussten wir allerdings ernüchtert feststellen dass man dort gar nicht auf das Grundstück kam. Dort stand zwar ein Schild auf dem darauf hingewiesen wurde das in der Zeit von 8 Uhr bis 16 Uhr Besichtigungen möglich sind, jedoch war es uns verwehrt. Das Tor war zu. Dann haben wir die Zeit genutzt und uns den Ort angesehen. Rund um den Teich ist es recht schön und auch hier konnten wir einige Störche fotografieren. Die Rückfahrt war dann etwas alternativ. Die Wege glichen Feldwegen aber wenn man langsam gefahren ist ging es schon. Letztendlich sind wir heile durchgekommen.


Auf dem Weg nach Wegorzewo waren wir wohl etwas zu schnell. Schwupp – hatten wir bekanntschaft mit der hiesigen Polizei gemacht. Auf der Radarpoistole war 68 km/h zu lesen und 60 war wohl nur erlaubt. Danach sogar nur 40km/h. Nachdem wir uns verstanden haben mit Händen und Füßen blieb es bei dem Hinweis „Ihr seit zu schnell unterwegs„. Nochmal Glück gehabt.

Abends haben wir noch die tolle Lichtstimmung mit dem Blick über den See genossen. Das war mal Zeit auch ein Foto zu machen. Immerhin habe ich das Equipment mitgeschleppt. Urspünglich wollte ich Nachtfotos machen. Die Milchstraße ist von hier gut zu sehen. Bedingt durch den hellen Mond ist da aber wohl aktuell nicht dran zu denken.

Blick auf den Mauersee von Haus Nummer 7

Das morgendliche Schwimmen heute war ein Erlebnis. Nicht das Schwimmen an sich. Als ich wieder aus dem Wasser war konnte ich im Schilf Geräusche höhren die eindeutig nicht von Wasserbewohnern stammen. Die Verursacher dieser Plätscherei waren zwei Rehe die dann schnell das Weite suchten. Kurze Zeit später war auf der anderen Seite des Steges am Waldrand ebenfalls ein Geräusch zu hören was nicht ganz so filigran durch das Wasser marschierte. Auch die Schnaufgeräusche waren eher die eines Wildschwins bei der Morgenhygiene. Da dachte ich mir, mal sehen was hier noch um die Ecke kommt. Auch nach guten 15 Minuten warten wollte es sich mir aber nicht zeigen. Vielleicht nehmen wir einen neuen Anlauf an einem anderen Tag.

Den restlichen Tag haben wir damit verbracht die Gegend rund um Goldap zu erkunden. Goldap ist eine größere Stadt nahe der Grenze zu Kalinigrad. Vergangenes Jahr waren wir hier auf der Durchreise mittags Essen. Jetzt haben wir wenigstens einen Wasserturm von außen angesehen, Kebab und Eis gegessen. Weiter nordöstlich befindet sich eine Heidelandschaft in der sich ein Viadukt befindet. Von einem nahen Aussichtsturm der mit EU Mitteln finanziert wurde hat man einen schönen Rundumblick. Auf dem Rückweg haben wir dann noch die Pyramide in Rapa (Mausoleum in der Luschnitz) besucht. Da es auf dem Weg lag war es nur ein kleiner Umweg. Extra deswegen anzureisen ist zu viel des Guten.

Wieder zurück in Camp Mamry gab es dann den Hecht, der gestern Abend geangelt wurde.


Das war gestern doch ein wenig anstrengend. Unsere Fahrradtour. Die Tour sollte rund um den Mauersee ca 40 km lang sein. Da wir uns aber nicht an die exakte Route gehalten haben sind wir noch mal 15 km mehr gefahren. Sei es drum, es war ja auch recht schön. Die Strecke ist recht gut zu fahren, es geht ab und zu mal etwas hoch und runter, das schafft man aber schon. Unterwegs hat es auf einer Landstraße einen Unfall gegeben. Anhand der Schäden sah es nicht sehr gut aus. Polizei Feuerwehr und Krankenwagen waren in großem Umfang beteiligt. Was gehört zu einer richtigen Fahrradtour? Natürlich ein vernünftiger Regenschauer. Genauso kam es auch und so hatten wir die Gelegenheit pitschnass weiterzufahren.

In Wegorzewo gab es noch etwas zum Abendessen und dann sind wir zurück in unser Heim gefahren. Ein wenig Fernsehen schauen und dann ging es schon ab ins Bett.


Nach einem leckeren Frühstück sind wir heute nach Lötzen gefahren. In den letzten Jahren waren wir dort und haben immer ein paar Anziehsachen im Sportgeschäft gekauft. Im Yachthafen kann man gut bummeln gehen und an den unterschiedlichen Ständen Klimbim ansehen und vielleicht sogar etwas kaufen.

Auf dem Rückweg sind wir dann an einem Sushi Restaurant vorbeigekommen – da mussten wir mal rein. Es war toll. Heute Abend ist wieder Grillabend. Gute Gelegenheit die restlichen Bewohner von unserem „mehr und mehr“ gallischem Dorf kennen zu lernen. Meist ist bei der Wodka Verkostung dann eine Gute Gelegenheit dazu.

Das war mal wieder ein schöner Abend. Gutes Essen und nette Leute unter freiem Himmel, tolle Gespräche bis in die Nacht. Dann ist es unter wolkenlosem Sternenhimmel recht frisch geworden und eine Decke half nicht wirklich. Ab ins Bett. Dort konnte man noch hören das ein paar Wenige es noch deutlich länger ausgehalten haben. Gut so – wir haben wunderbar geschlafen bis 10.30 Uhr.


Heute waren wir endlich einmal Segeln. Das Wetter war gut und auch ausreichend Wind vorhanden. Für den einen und den anderen Segler im Hafen war es schon fast ein wenig zu viel Wind. Da mussten die Anlegemanöver schon mehrfach gefahren werden. Uns hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht.


Auch in diesem Jahr haben wir wieder Schloss Steinort besucht. Der Fortschritt ist erkennbar wenn auch nicht signifikant. Nun muss man auf dem Parkplatz auch Geld bezahlen. Das ist aber recht günstig und somit kein Problem. Diesmal sind wir auch im Garten oder muss man Park sagen etwas umher gelaufen und haben den Fortschritt dort angesehen.


Wie schnell doch die Zeit vergeht. Nun sind zwei Wochen schon wieder herum und es ist Zeit für uns zu fahren. Vorbei ist eine kurzweilige und gute Zeit In einer fantastischen Gegend mit tollen Leuten. Unsere Rückfahrt wird wieder mit einer Zwischenübernachtung sein. Dieses Mal haben wir uns für eine andere Tour entschieden. Wir möchten einmal die Runde über Stettin und oben an der Ostsee entlang machen. Unterm Strich ist das gar nicht viel weiter. Die ersten 150 km sind mit den üblichen Landstraßen Zu fahren aber danach ist eine sehr gut aufgebaute Strafe vorhanden.

In Stettin haben wir ein Appartement gemietet. Es bleibt ausreichend Zeit um den Nachmittag bzw den Abend noch in der Stadt zu verbringen. Um die Stadt genauer kennenzulernen reicht diese Zeit natürlich nicht. In der Altstadt gehen wir noch essen in einem Brauhaus und Dann bummeln wir noch etwas durch die Stadt auf dem Rückweg.


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