Mal was zum nachdenkenen!

In den letzten Tagen hatte ich gesehen wie jemand angeboten hat seinen „Netflix“ Account mit anderen zu teilen. Das muss jemand selbst wissen was er tut und die Diskussion um dieses Posting ergab, es ist gegen die AGBs von Nettflix. Das hat mich zugegeben ziemlich verwundert, irritiert.

4.2 Der Netflix-Dienst und sämtliche Inhalte, die über den Dienst angesehen werden, sind ausschließlich für Ihre persönliche und nicht kommerzielle Nutzung bestimmt und dürfen nicht mit Personen, die nicht im gleichen Haushalt leben, geteilt werden. Während Ihrer Netflix-Mitgliedschaft gewähren wir Ihnen ein beschränktes, nicht exklusives und nicht übertragbares Recht, um auf den Netflix-Dienst zuzugreifen und Netflix-Inhalte anzusehen. Abgesehen davon werden keine Rechte, Titel oder Ansprüche an Sie übertragen. Sie stimmen zu, den Dienst nicht für öffentliche Vorführungen zu verwenden

Quelle: Netflix AGB Stand Dezember 2019

mohamed_hassan (CC0), Pixabay

So versuchen wir unserem Nachwuchs immer mit auf den Weg zu geben sich an Regeln zu halten und wo es möglich ist ein Vorbild zu sein. Der Umgang mit Services im Internet ist keine einfache Angelegenheit und etwas grundsätzliches Verständnis gehört hier schon dazu. Insbesondere bei Streaming Diensten scheint dieses Angebot einer günstigen Mitgliedschaft für Familien sehr breit und vielfach mit eigener Interpretation wer genau zu einer Familie gehört ausgelegt zu werden. Das es schwierig ist einem 6-14 jährigen dieses real nahe zu bringen ist mir durchaus bewusst.  Aber einer erwachsenen Person?

Ich frage mich – wer liest eigentlich die AGBs? Wie würden die Leute, die es so für sich auslegen es finden wenn Sie in der gleichen Situation auf Seite des Dienstanbieters sitzen würden und müssten Ihren Kindern abends erklären, „Das monatliche Einkommen reicht nicht, weil ihre Kunden den Service entgegen der AGBs nutzen und nicht das zahlen wofür die Leistung dimensioniert, kalkuliert ist„.  Wenn dann der Dienstanbieter in der Warnehmung dieser Nutzergruppe wohl auch noch selbst Schuld an der Situation ist, weil er versucht die technischen Hürden möglichst klein zu halten, das Angebot so kalkuliert das es zwar eine breite Masse erreicht und dennoch Gewinn erwirtschaftet – das wundert mich dann schon.

Ist es die anonyme Art im Umgang mit Geschäften die dazu bewegt so zu handeln? Würde man an der Kasse „Face to Face zur Person“ eines Supermarktes diskutieren und weniger zahlen als der Preis auf der Ware – weil man meint es ist zu teuer? Vermutlich würde niemand diese Ware in den Einkaufswagen legen.

Es wundert mich schon etwas und ich muss sagen, ich finde es sehr merkwürdig. Nun will ich hier nicht den Moralapostel machen aber meine Empfehlung ist, hier und da lohnt es sich einmal die AGBs zu lesen und mal darüber nachzudenken, welche Konsequenzen das ggf. hat, was passiert wenn diese Personen die Seiten wechselt. Bei den Jüngeren wird vermutlich der Seitenwechsel irgendwann einmal passieren, spätesdens wenn sie Ihr BWL (oder anderes) Studium abgeschlossen haben und im Management eines IT Konzerns sitzen und abends dann Ihren Kindern erklären womit Sie und Ihre Firma das Geld heute verdient haben (oder nicht). Ich bin mal gespannt wie viele dann von Account Sharing und kostenlosen Services leben! Mal sehen ob diese Eltern dann auch selbst SCHULD an der Situation sind.

Just my 2 Cent!  (JM2C)