Am Sonntag, 27. März 2022, haben wir mein Weihnachtsgeschenk eingelöst. A walk on the skywalk-Dortmund. Industriekultur aus einer besonderen luftigen Höhe. Es geht nach Dortmund Hörde auf das ehemalige Gelände der Firma Hösch wo eine der modernsten Hochofenanlagen in Deutschland stand. 2,5 Stunden spannende Information in bis zu 65Meter Höhe.


https://www.skywalk-dortmund.de

Einst ein Zentrum für Eisen und Stahl wurde in den Hochöfen damals der Grundstein für besondere Stahlerzeugnisse gelegt. Begonnen hat alles bereits Mitte/ Ende des 18 Jahrhunderts. Seit dem hat sich die Region dem Thema Stahl verschrieben und und lieferte in den Hochöfen die Basismaterialien für die Weiterverarbeitung zu qualitativ hochwertigen Eisen- und Stahlprodukten. Selbst zwei Kriege konnten die Region nicht abhalten die Synergien der Materialien Kohle, Koks, und Eisenerze, welche Importiert wurden, zu verbinden.

Es sieht einfach aus aber es sind doch komplizierte Prozesse die in einem Hochofen ablaufen und zu der Qualität führen, wie sie hier am Standort in Hörde über Jahre hinweg produziert wurde. Kurze Wege zwischen den Hochöfen und der nachgelagerten Weiterbearbeitung waren ein weiterer Vorteil in dieser Region.


Manuelle Technik ohne komplizierte Elektronik

Viel Handarbeit und erstaunlich wenig Elektronik bestimmten den Alltag. Die Arbeit am Hochofen ist nicht ungefährlich. Außergewöhnlich hohe Temperaturen und giftige Gase machen die Arbeitsumgebung zu einem gefährliche Terretorium. Wer oberhalb des Hochofens mit gefährlichen Gasen und Atemschutz arbeiten und unten am Auslass des Hochofens vor Hitze einen Asbestanzug tragen muss ist nicht zu beneiden. Alle 2 Stunden stand ein Abstrich an, daraus entstanden Platten aus Roheisen die dann weiter verarbeitet wurden. Der Transport ging über eigene Eisenbahnstrecken zur nächsten Station. Ebenso erfolgte die Bereitstellung der Rohstoffe per Bahn.

In dieser Fertigung hat man versucht vieles wiederzuverwenden. Wasser zur Kühlung wurde wenig verschwendet, heiße Gase wurden für Fernwärme eingesetzt und über ein 20 km Rohrsystem mit anderen Produktionsbetrieben geteilt. 50.000 Mitarbeiter waren hier in der Region in Lohn und Brot um die Fertigung am laufen zu halten. Neben den Personen am Hochofen waren auch viele andere Handwerker involviert und auch die Verwaltung darf dabei nicht vergessen werden. Nahezu jeder 5. hatte etwas mit dem Thema Hochofen, Stahl zu tun.


Mitte der 90er Jahre kaufte China die Anlage und katalogisierte jedes Bauteil, um es dann im eigenen Land wieder aufzubauem. Die heute verbliebenen Hochöfen hätten erst noch „upgedated“ werden müssen und so wurde die Entscheidung getroffen sie nicht zu exportieren. Glücklicherweise wurde die Entscheidung so getroffen, die Anlage als Museum und Erinnerung an diese Zeit im Rahmen von Industriekultur zu erhalten. Nur so ist es möglich auf diese plastische Art ein Gefühl für das zu bekommen, was diese gegen so geprägt hat.

2,5 Stunden spannede Industriekultur, fotografisch eine tolle Umgebung, luftige Höhe die einen Überblick geben, welcher sonst nur vom Florianturm möglich ist. Wir haben den tag und die Zeit genutzt um auch am Phoenix See ein Eis zu essen. Hier standen damals die anderen Hochöfen. Insider können zu der Gegend bestimmt noch viele Hinweise und Geschichten erzählen. Auch wenn die neu gebauten Häuser nicht unbedingt den Geschmack aller Leute treffen, so zeigt es einen modernen Wandel einer Region und dieses im Zuge der Zeit. Wandert man etwas außerhalb der neuen Wege, so ist man schnell in der bekannten Architektur von damals. Allerdings hat sich hier vieles modernisiert und extrem auffällig ist es, wie ruhig und grün es mitten in der Stadt ist.


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