Um Fotos zu bearbeiten wird ein Monitor benötigt der eine naturgetreue Farbwiedergabe ermöglicht. Die Werkzeuge zum bearbeiten müssen entsprechende Profile und Endgeräte unterstützen.
Dass dieses nicht zwingend immer teuer sein muss zeigt folgender Aufbau und Test.Begonnen hat alles damit, dass ich für dienstliche Zwecke einen möglichst breiten Monitor benötigte. Die Wahl fiel auf einen 24“ Monitor der Firma Lenovo, einen L2440p. Da nun so ein Monitor im Hause war und ich mich ziemlich schnell an die Auflösung und Breite gewöhnt hatte kam mir folgendes in den Sinn.
„Vielleicht kann dieser Monitor ja auch zum bearbeiten von Bildern dienen“ Mein derzeitiges Setup war ein „damals“ teurer Eizo 19“ LCD Screen, welcher kalibriert mit einem Datacolor Spyder Pro bisher auch gute Dienste leistete. 19“ ist nicht mehr „up to date“ und 24“ würden da schon den Spaßfaktor erhöhen. Also bestellte ich einen zweiten Monitor für meinen privaten PC. Zwei gleiche Monitore sehen auch besser am Arbeitsplatz aus, das aber ist nur ein Nebeneffekt. Heute ist der gekommen und das Thema Fotos bearbeiten steht sowieso noch an. Da waren ja einige shootings in den letzten Wochen, da ist noch was zu tun.
Spannend war nun wie sich der Lenovo im Vergleich zum Eizo schlagen wird, nachdem die Kalibrierung abgeschlossen ist. Das was dann kam, hab ich nicht erwartet.
Der Lenovo Monitor hat im Setup unterschiedliche Profile, u.a. sRGB. Das ist schon mal gut, denn mit der Kamera fotografiere ich üblicherweise auch sRGB. Als Option gäbe es noch Adobe RGB aber das entsprechende Monitor Equipment dafür ist doch einige Preislagen höher. Der Monitor wird also auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und dann auf sRGB gestellt.
Nun kommt der Spyder Pro zum Einsatz. Ich mache die Kalibrierung und muss nur an einer Stelle den Kontrast leicht anpassen auf dem Monitor. Die Kalibrierung läuft problemlos durch und nach der üblichen Zeit ist alles abgeschlossen und fertig.
Das Ergebnis finde ich allerdings nicht schlecht. Das Gammut vom Monitor ist in der Tat fast sRGB.  Der Eizo Monitor hatte bisher 94% von sRGB erreicht und der L2440p schafft es bis auf 99% von sRGB.
Nun muss man einfach einmal den Preis vergleichen, der EIZO flexscan 768 bewegte sich damals in einer Klasse um 700€, ist heute für ca. 50€ gebraucht zu bekommen. Der Lenovo L2440p ist heute als Gebrauchtgerät für 110€ zu bekommen.
Fazit: Bildbearbeitung mit einem anständigen Monitor ist heute keine Frage von großem Geld. Hier macht es wirklich Sinn auf dem Gebrauchtgerätemarkt Ausschau zu halten und dann zu entscheiden, will man viel Geld investieren oder reicht nicht ggf. auch ein Gebrauchtgerät mit entsprechenden Spezifikationen.

Links:

http://spyder.datacolor.com/de/portfolio-view/spyder4pro/


imported from www2.georg-keller.eu