Die Führung startet um 08.00 Uhr

Gestern um 8 Uhr war es dann soweit. Schon seit einiger Zeit war geplant eine fotografische Führung durch die Wistinghauser Senne zu machen. Als Tour-Guide konnten wir einen Mitarbeiter des Naturschutzgroßprojekts Senne gewinnen.

Das Naturschutzgroßprojekt Senne ist eines von wenigen in dieser Größe

Fotografisch ist dieses Gebiet etwas Besonderes. Man kann dort Rinder, Ziegen und Pferde fotografieren. Diese Tiere sind dort angesiedelt um im Rahmen des Projektes ihren Beitrag zu leisten. Bei den Tieren handelt es sich um ausgewählte Rassen die zum einen sehr gutmütig sind, um die Spaziergänger nicht in Gefahr zu bringen und gleichzeitig im Einklang mit der Natur stehen. Sie müssen robust genug sein um dort das ganze Jahr über verweilen zu können. Wer dort einmal spazieren geht und die Hochlandrinder sieht und auch die Exmoor Ponys versteht sofort was gemeint ist. Die Rinder strahlen eine solche Ruhe aus als könnte niemand und nichts auf dieser Welt sie aus der Ruhe bringen.

Ziegen bei der Arbeit

Ziegen sind kreativ und fleißig bei der Arbeit

Unsere Führung dauerte knapp drei Stunden. Start war an der Schutzhütte Wistinghauser Senne Kreuzung Stapellager Weg. Nach einer Einführung zum Hintergrund des Projektes und auch einigen Informationen warum und wieso überhaupt hier dieses Projekt entstanden ist gingen wir los und haben auf dem Weg in die unterschiedlichen Koppeln bereits die ersten Rinder auf dem Weg angetroffen.

Die Flächen für das Projekt sind teilweise privat, zugekauft und in öffentlicher Hand/ gepachtet

800kg Steak auf dem Gehweg

Schwergewichtige Hindernisse

Zwischendurch blieb immer ausreichend Zeit um auch fotografisch das Gebiet und auch die Tiere darin festzuhalten. Extreme Teleobjektive sind dafür nicht mal notwendig. Man kommt recht nah an die Tiere dran, sollte aber einen Abstand von 20 bis 25 m halten. Auf diese Art und Weise wird auch die Privatsphäre der Tiere gewahrt. Sollten Sie einmal auf dem Weg stehen so ist Geduld angesagt und man kann auch mal ein wenig warten und die Tiere bestaunen.

Auch die Tiere haben Ihre Privatspähre, 20-25 Meter Abstand sollte man halten

Auf dieser Führung wurden viele Fragen geklärt die so für den normalen Besucher nicht ersichtlich sind. Unter anderem warum z.b. aktuell so große Flächen gerodet wurden und wie diese neu angepflanzt werden. Dabei kam unter anderem auch der Borkenkäfer zur Sprache, welcher hier ebenfalls vertreten ist. Das Anpflanzen von neuen Bäumen muß unter unterschiedlichen Aspekten erfolgen. Zum einen die natürliche Art in der Holz wächst was für die Verarbeitung nicht ideal ist, zum anderen der kommerzielle Aspekt um das Projekt langfristig zu sichern. Damit dieses erfolgen kann sind die jungen Bäume geschützt. So können die Tiere in den ersten paar Jahren den Wuchs der Bäume nicht beeinflussen.

Ziegen als natürliche Wächter

Planzen die aus anderen Ländern nach Europa/ Deutschland kamen wachsen hier wie Unkraut. Was vereinzelt schön aussehen mag kann schnell zur Plage werden. Insbesondere die Ziegen helfen dieses in Griff zu bekommen, zu halten. Sie sind konsequent in der Umsetzung.

Neue Tiere werden heimisch

So ein Naturschutzprojekt hat Auswirkungen auf die Tierwelt. Seit Beginn des Projektes haben sich u.a. einige Vogelarten hier angesiedelt. Die Veränderung ist im Gange. Fotografisch dieses festzuhalten ist dabei eine gute Möglichkeit der Dokumentation. So können über die Jahre einzelne Phasen des Projektes verfolgt und nachvollzogen werden.

Unsere Gruppe aus 10 Personen hat an diesem morgen einiges gelernt. Für ein paar Teilnehmer war es das erste mal in diesem Gebiet, vermutlich auch nicht das letzte Mal. Fotointeressierte haben einen neuen Raum für Motive gefunden oder sehen diesen jetzt mit anderen Augen. Das wird sich vermutlich auch in den Bildern spiegeln.

Rehbock, erschrocken

Zum Abschluß der Tour hatten wir die Möglichkeit ein Rehbock zu sehen der uns als Gruppe gar nicht wahrgenommen hat. Erst als der Wind für die Witterung passend stand, gab er Gas und flüchtete eilig. Da kann man sagen – Glück gehabt, unsere Shootings sind nicht lebensbedrohlich und Fotografisch ist dieses Gebiet etwas Besonderes.